‚Ein Eschen Foniertes Kleider Schaff‘

Die nachfolgenden Meisterbriefe der Tischler-Innung der Stadt Kreuzburg des Kreises Pr. Eylau gehören zum Bestand des Königsberger Etatsministeriums. Sie wurden vom Staatsarchivs Allenstein digitalisiert und ich konnte sie auf meine Festplatte ‚retten‘ bevor sie nicht mehr einsehbar waren.

Der im letzten Meisterbrief genannte Ferdinand Buchhorn wird namentlich auch in den Auflistungen genannt, über die ich im vorherigen Bericht geschrieben habe.

Creutzburg den 13ten Octobr 1763

hat sich der Ehrbahre gesell Johann Christoph Todtenhaupt bey seinem Ehrbaren Gewerck der Tischler gemeldet und angegeben(,) Meister zu werden und ihm daßelbe nicht versaget ist, und hat Versprochen, dem Gewerck ein Meister-Stück zu machen, alß nehmlich Ein Eschen Foniertes Kleider Schaff mit Zwey Thüren, und er solches auch Verfehrtiget, und mit bestanden, und was dem Gewerck und der Lade zugekommen ist bahr bezahlet. G. Bradtcke, Assessor

Der Tischlermeister Johann Christoph Todtenhaupt ist verheiratet mit Maria Dorothea Reimann – ihre Töchter kommen in Kreuzburg zur Welt: Susanna Eleonora am 9.7.1785 und Carolina am 7.3.1792.

Actum Creutzburg d. 20ten Marty 1775

Nach dem sich der Tischler Gesell Nahmens Carl Friedrich Öhlert welcher aus hiesiger Stadt bürtig bey E. Ehrbahrem gewerck ansuchung gethan, das Meister Recht zu gewinnen als ist es ihm nicht abgeschlagen weil er seinen abschied produciret und in die Zahl der Meister aus- und angenommen und worin sein Meister stück bestanden, ein Eichen Kleider Schaff mit zwey Thüren, und damit recht gut bestanden als ein würcklicher stückmeister, und hat derselbe zur Lade 4 Rthl bezahlet.

G. Bradtcke, Assessor

Der Tischlermeister Carl Friedrich Öhlert bekommt am 5. April 1778 in Kreuzburg einen Sohn namens Carl Friedrich – seine Ehefrau heißt Elisabeth Wermcke. Er selbst verstirbt am 20. August 1807 im Alter von 57 Jahren.

Actum Creutzburg den 30ten September 1827

Bei dem hiesigen ehr- und achtbaren Tischlergewerk erscheint der ehrbare Tischlergeselle Ferdinand Buchhorn von hier, in hiesigem Orte gebürtig, der auch hier das Tischler Handwerk erlernet hat, und bittet das versammelte achtbare Gewerk um Verleihung des Meister-Rechts.

Das versammelte achtbare Gewerk erklärt auf ausdrückliches Befragen, diesem Antrage nicht entgegen zu seyn, da der Supplicant von unbescholtenem Lebenswandel sey, und durch ein angefertigtes zweithüriges Kleiderspind das Meisterstück geliefert habe.

Es wird demnach der Ferdinand Buchhorn wie hiermit geschieht als ein wircklicher Stückmeister in das hiesige achtbare Tischler Gewerck zu uns aufgenommen und ihm zu seinem ferneren Fortkommen das beste Glück gewünscht. Zum Beweise wird diese Verhandlung nach geschehener Verlesung hiermit unterschrieben.

Ferdinand Ehregott Buchhorn wird am 7. Oktober 1797 als Sohn des Kreuzburger Töpfermeisters Michael Buchhorn und dessen Ehefrau Christina Schlicht geboren. Im Alter von 30 Jahren heiratet er am 14. Oktober 1827 in Kreuzburg Catharina Laudien, eine Tochter des verstorbenen Bauern Gottfried Laudien.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.